Taubenkropf-Leimkraut: Winterhart und Pflegeleicht

Taubenkropf-Leimkraut: Winterhart und Pflegeleicht

von Julia Liemann

Das Taubenkropf-Leimkraut kann das ganze Jahr über ausgesät werden und ist dazu auch noch äußerst pflegeleicht, was es zu einer Must-Have Pflanze in jedem Garten und auf jedem Balkon macht.

Steckbrief

Botanischer Name: Silene vulgaris
Familie: Nelkengewächse
Wuchshöhe: 20 bis 50 Zentimeter
Aussaat: Im ganzen Jahr
Blütezeit: Mai bis September
Blütenform: kelchförmig
Blattform: eiförmig bis lanzettlich
Farbe: weiß, rosafarben

Das Taubenkropf-Leimkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt, das heißt ihre Überdauerungsknospen liegen an der Erdoberfläche. Obwohl die Pflanze zur Gattung der Leimkräuter zählt, ist sie nicht klebrig. Sie mag am liebsten trockenen, nährstoffarmen Boden, muss nur bei längerer Hitze gegossen werden und ist auch noch winterhart!

Das Taubenkropf-Leimkraut ist nicht nur sehr pflegeleicht, sondern hat auch wunderschöne Blüten, die von Mai bis September zu bestaunen sind. Sie sind weiß oder hellrosafarben und haben eine Kelchröhre, die aufgeblasen ist und somit an den Kropf einer Taube erinnert. Auch darin unterscheiden sie sich von anderen Leimkraut-Arten, deren Kelchröhren zylindrisch geformt sind. Die Blüten verströmen einen angenehmen, frischen Duft – allerdings nur nachts. Er dient dazu, Nachtfalter und andere Insekten anzulocken und sie mit Nektar zu versorgen. Hierfür benötigen diese einen langen Rüssel, da er sich tief im Inneren des Kelches befindet. Das Taubenkropf-Leimkraut ist eine wichtige Nahrungsquelle für Nachtfalter.

Aus den Blüten entwickeln sich kugelförmige Kapselfrüchte, welche Samen enthalten. Sie springen bei Reife auf, so dass das Saatgut davonfliegen und sich selbständig vermehren kann.

Vorkommen

Sie ist in den gemäßigten Breiten Europas und Westasiens verbreitet. Außerhalb Eurasiens kommt sie auch in Nordafrika natürlich vor. In Nordamerika und Australien wurde sie durch menschliche Aktivitäten ein Neophyt. Neophyten sind Pflanzen, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.

Das Taubenkropf-Leimkraut kommt auf eher trockenen, mageren Wiesen und anderen sonnigen Standorten vor. Es gedeiht am besten auf trockenen, wechselfeuchten, nicht sauren und stickstoffarmen, kalkhaltigen Böden. Auf bewirtschafteten Flächen tritt es selten auf.

Anbau und Pflege

Das Taubenkropf-Leimkraut ist eine anspruchslose, winterharte Pflanze, die du am besten auf einem trockenen, vollsonnigen, kalkhaltigen Fleckchen in deinem Garten ansiedelst. Sie benötigt weder Dünger noch muss sie groß bewässert werden und bleibt dir vier bis fünf Jahre erhalten. Du kannst das Kraut zu jeder Jahreszeit aussäen – theoretisch sogar im Winter, denn die Samen sind kälteresistent und keimen, sobald die Bodentemperatur bei etwa 18 Grad Celsius liegt. Die Samen dazu einfach aussäen und leicht in den Boden einharken.

Zu viel Pflege ist nicht nur unnötig, sondern kann dem Taubenkropf-Leimkraut sogar schaden. Besteht ein zu hoher Nährstoffanteil im Boden oder düngt man die Erde, so wird dies nicht zu einem verstärkten Wachstum führen, sondern der Pflanze eher schaden. Es handelt sich eben um eine Wiesenpflanze, die zwar domestiziert wurde, im Grunde jedoch immer noch frei und unabhängig vom Menschen gedeiht.

Auch Gießen sollte man sie nur in langen Trockenperioden und selbst dann sollte man lieber weniger als mehr Wasser verwenden. Das Taubenkropf-Leimkraut bevorzugt trockene Böden und Staunässe sollte unbedingt vermieden werden.

Das Taubenkropf-Leimkraut muss außerdem nicht geschnitten werden. Nur wer verhindern will, dass sie sich im Laufe der Jahre immer weiter ausbreitet, sollte die verblühten Köpfchen entfernen, da sich darin Samenkapseln befinden, die die Pflanze sonst von selbst aussäht. Diese Selbstaussaat ist natürlich von Vorteil, wenn man möchte, dass sich die Pflanze vermehrt.

Das Taubenkropf-Leimkraut ist komplett winterhart und bleibt dir vier bis fünf Jahre erhalten, wonach die Pflanze für gewöhnlich nicht mehr austreibt.

Falls du dein Taubenkropf-Leimkraut in einem Pflanzgefäß kultivierst, solltest du dies im Winter mit Vlies, Stroh, Jute oder Ähnlichem vor Frost schützen, sodass die Wurzeln nicht geschädigt werden.

Wegen diesen tollen Eigenschaften ist das Taubenkropf-Leimkraut auch Bestandteil unseres Konfettis. Pflanze heute noch diese vielseitige Pflanze, indem du Saatgutkonfetti wirfst!

Hinterlasse einen Kommentar

Dein Kommentar wird vor der Veröffentlichung noch geprüft :-)