Rosenmontag – Mit Spaß und Impact

Wie du Rosenmontag Müll vermeiden und trotzdem ordentlich feiern kannst

Rosenmontagsfeier auf der Straße
von Lisa Roczniewski

Rosenmontag: Höhepunkt der fünften Jahreszeit

Der Rosenmontag ist Jahr für Jahr der Höhepunkt im karnevalistischen Kalender. Ganze Städte werden lahmgelegt, überall sieht man verkleidete Menschen durch die Straßen ziehen.

Doch neben all der Freude hat Rosenmontag auch seine negativen Seiten. So hinterlassen die Straßenzüge häufig jede Menge Müll in Form von Plastik und Papier. Das verpasst der ganzen guten Laune doch einen ziemlichen Dämpfer.

Aber das muss nicht sein. Wir zeigen dir, wie feiern auch anders geht: Mit Spaß und Impact. Doch erstmal ein kleiner Ausflug in die Geschichte des Rosenmontages.

Ursprung im 18. Jahrhundert

Bereit 1823 fand der erste organisierte Karnevalsumzug statt. Ort des bunten Treibens war Köln – keine Wunder also, dass die Stadt am Rhein bis heute als Karnevalshochburg schlechthin gilt.

Köln-Rosenmontag-Neumarkt-1836

Seinen Namen hat der Rosenmontag vermutlich von der Bezeichnung Rosensonntag (Laetare), welcher für den mittleren Fastensonntag steht (Quelle: Wikipedia)

Von Köln aus verbreitete sich der Umzug zügig im Rheinland, sodass wenige Jahres später auch in Düsseldorf, Bonn und Mainz verkleidete Narren durch die Straßen zogen.

Der Rosenmontag fällt immer auf den Montag 48 Tage vorm Ostersonntag. Da zwei Tage nach Rosenmontag die Fastenzeit beginnt, wird dieser Tag zum ausführlichen Feiern genutzt.

Die Rosenmontagsumzüge

In vielen Städten und Gemeinden in Deutschland ziehen bis heute die Karnevalsvereine an Rosenmontag durch die Straßen. Gekennzeichnet sind sie durch große Motto- oder Vereinswagen, auf welchen die Mitglieder der Karnevalsvereine das Publikum am Straßenrand mit allerlei kleinen Geschenken versorgen.

Kamelle: Diese Süßigkeiten werden Rosenmontag verteilt

Diese nennen sich im Karnevalsjargon „Kamelle“. Kleine Süßigkeiten, welche den Kindern und Erwachsenen zugeschmissen werden. Das Wort Kamelle steht eigentlich für Karamellbonbon, allerdings werden auch diverse andere Süßigkeiten an die Menge verteilt.

Während die Kamelle eifrig eingesammelt und verzehrt werden, landet der Verpackungsmüll leider viel zu häufig noch auf der Straße. Ebenso wie das Konfetti, welches von den Vereinen und Zuschauern zur Feier in die Luft geworfen wird.

Das Problem mit dem Müll

Müll ist eine der traurigen Schattenseiten des RosenmontagsZerquetschte Getränkedosen, leere Bierflaschen, platt getretene Bonbons: Was als Freude für die Menschen gedacht ist, macht der Natur zu schaffen. Denn so schön der Brauch des Rosenmontags auch ist – so viele negative Folgen hat er für die Umwelt.

 

Laut Deutschlandfunk kommen allein in Köln rund 400 Tonnen Müll zusammen. Die Müllabfuhr gibt ihr bestes, um die Müllmassen zu entsorgen. Doch muss das überhaupt sein?

Fünf Ideen für einen nachhaltigeren Rosenmontag

Wir wollen feiern – und gleichzeitig an die Umwelt denken. Daher haben wir euch hier fünf einfache Ideen zusammen getragen, wie wir alle den Rosenmontag etwas nachhaltiger gestalten können.

1.      Mehrweg- statt Wegwerfbecher

Klingt einfach – ist es auch. Statt Einweg-Plastikbecher nehmt einfach eure Kunststoffbecher von zuhaue mit. Daraus schmecken Sekt, Wein und Co. noch viel besser.

Pro-Tipp: Habt ein kleines Geschirrtuch oder ähnliches mit dabei. Und wenn ihr den Umzug verlasst, steckt es einfach in den Becher. So macht ihr euch die Tasche nicht mit den Getränkeresten schmutzig. Das Tuch kann später einfach ausgewaschen werden.

2.      Leergut für die Obdachlosen

Wer nicht auf ein kühles Getränk aus Flasche der Dose verzichten möchte, kann trotzdem etwas Gutes tun. Statt die Flasche oder Dose nach dem Trinken achtlos zur Seite zu werfen, platziert sie einfach beim nächsten Mülleimer.

Die Obdachlosen freuen sich über jede leicht erreichbare Flasche, für welche sie das Leergut einlösen können.

3.      Faire Kamelle

Auf Kamelle möchten wir an Karneval nicht verzichten. Doch wusstest du, dass es diese bereits in ökologischer Form gibt? Im Jahr 2001 startete die Jecke Fairsuchung als landesweite Kampagne in NRW. Seit 2019 ist die Jecke Fairsuchung ein Projekt des Tatort Straßen der Welt e.V.

Sie steht für faire Produktion von Karnevalssüßigkeiten und recycelbaren Verpackungen. So konnten im Jahr 2020 bereits über 5 Tonnen faires Wurfmaterial verkauft werden. Eine Übersicht der fair gehandelten Produkte findest du hier.

4.      Konfettialternativen

Neben den Leckereien landet auch das Konfetti auf den Straßen – und bleibt dort besonders hartnäckig liegen. Sogar die Straßenmeisterei hat mit den kleinen Papier- und Plastikschnippseln so ihre Probleme.

Die Lösung: Konfetti, welches sich selbst abbaut. Bestenfalls noch mit einem Mehrwert für die Natur. In unserem Saatgutkonfetti steckt Saatgut von bis zu 23 heimischen Wildpflanzenarten. Das Konfetti wird rückstandslos abgebaut – und im Frühling sprießen wunderschöne Wildblumen, welche Nahrung für Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten bieten.

Da Karnevalsumzüge allerdings meistens auf Straßen stattfinden, eignet sich hier besonders auch das Gutkonfetti zum Werfen. Es enthält keine Blumensamen und wird innerhalb kürzester Zeit rückstandslos abgebaut. Durch den Kauf unterstützt du außerdem unsere Initiativen, die sich für den Erhalt der Biodiversität einsetzen.

5.      Clean-Up am Veilchendienstag

Kater am Dienstag? Auch wenn‘s schwerfällt: Ein Spaziergang an der frischen Luft ist immer noch das beste Mittel, um einen heftigen Kater zu besiegen. Dabei kannst du direkt die Zeit nutzen und übrig gebliebenen Müll am Rand einsammeln. Schnapp dir einfach ein paar Handschuhe, einen Müllbeutel und los geht’s.

So lässt sich Feiern direkt mit dem guten Zweck verbinden – damit wir noch viele Jahre in unserer schönen Natur Karneval feiern können.

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