Die Documenta in Kassel
Nachhaltigkeit im Rahmen der Kunstausstellung
Die documenta
Vielen von euch wird die weltweit größte Ausstellung für zeitgenössische Kunst bereits ein Begriff sein. Aber für alle, die sie noch nicht kennen, oder nicht genau wissen, was sie sich unter der documenta vorstellen können, stellen wir euch die Kasseler Ausstellung einmal kurz vor.
Die Documenta wurde erstmals 1955 von dem Kasseler Künstler Arnold Bode ausgerichtet. Auf ihr sollte vorwiegend zeitgenössische Kunst des 20. Jahrhunderts ausgestellt werden. Ein weiteres Ziel sollte es sein, der vom Dritten Reich diffamierten und in der Zeit des Nationalsozialismus verbotenen Kunst eine Plattform und Sichtbarkeit zu geben.
Aus dieser ersten, noch recht kleinen Ausstellung wurde mit den Jahren und Jahrzehnten eine der größten zeitgenössischen Kunstaustellungen der Welt, welche im Turnus von 4 oder 5 Jahren primär in Kassel ausgerichtet wird. Dabei ist jede documenta stets individuell, da die künstlerische Leitung für jede Ausstellung neu besetzt wird. Ein essenzieller Punkt ist hier aber immer das Abbilden zeitgenössischer Kunst aus den vielen Kulturen, Regionen und Ländern der ganzen Welt.
Die Stadt als Raum für Kunst
Eine weitere Besonderheit der documenta ist das Nutzen des gesamten Stadtgebietes als Ausstellungsort. Somit ist sie eine dezentrale Kunstaustellung, besonders ist hierbei auch, dass viele Kunstinstallationen und Werke in Außenbereichen ausgestellt werden. Einige dieser Exponate prägen das Stadtbild auch heute noch.
Prominent sind vor allem der sogenannte Himmelstürmer, ein Werk des Künstlers Jonathan Borofsky, welches vor dem Kulturbahnhof zu bestaunen ist. Oder die überdimensionierte Spitzhacke am Ufer der Fulda, die im Rahmen der documenta 7 von dem Künstler Claes Oldenburg ausgestellt wurde und bis heute dort anzutreffen ist.
Die documenta ist als zeitgenössische Kunstaustellung auch stets ein Spiegel ihrer Zeit. Da die Wichtigkeit des Themas Nachhaltigkeit auch in der heutigen Gesellschaft immer mehr Relevanz erreicht und uns von Saatgutkonfetti ein großes Anliegen ist, möchten wir nun auf die aktuelle documenta fifteen blicken und einmal schauen, inwiefern das Thema Nachhaltigkeit auch bei ihr eine Rolle spielt und auf welche Weise sie umgesetzt wird.
Die documenta fifteen
Die diesjährige documenta fifteen, welche am 18. Juni startete und noch bis zum 25. September stattfindet, wird vom indonesischen Künstlerkollektiv ruangrupa ausgerichtet und kuratiert. Ihr Konzept beinhaltet nicht das bloße Ausstellen von Kunst. Vielmehr ist die documenta fifteen als Ort der Begegnung gestaltet.
Das Konzept trägt den Namen lumbung, was den Ursprung im Indonesischen hat und übersetzt so viel wie Reisscheune bedeutet. Sie steht für die Kollektivierung und das gemeinsame Nutzen von Ressourcen. Dabei steht das Wohl der Gesamtheit im Vordergrund, ebenso wie ein Miteinander in allen Lebensbereichen.
Dieses Konzept spiegelt sich in der Ausrichtung wider, weswegen nicht nur das Ausstellen von Exponaten, sondern auch viele Begegnungsorte, Performances und Diskussions- und Informationsveranstaltungen im Rahmen der Ausstellung angeboten werden.
documenta fifteen – ein nachhaltiges Event?
Die Nachhaltigkeit der documenta fifteen wird von den Ausrichtenden als Ganzheitlich betrachtet. So achten sie in allen Bereichen mit ihren vielen Partner*innen auf eine nachhaltige Umsetzung und Strukturierung der Kunstschau. Beispielsweise mit dem Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit, welches viele Unternehmen und Organisationen zum Thema Nachhaltigkeit zusammenbringt.
Dies spiegelt sich aber vor allem in Kooperationen mit regionalen Unternehmen und Organisationen wider, mit denen sie bei den Themen Logistik, Nahverkehr und Biodiversität eng zusammenarbeiten. Beispiele hierfür sind lokale Baumpflanzaktionen mit dem HessenForst und dem Bund Deutscher Architekt*innen Kassel oder das von der documenta fifteen mitgetragene Projekt osVVertical.
In diesem Projekt, welches durch Schüler*innen der Stadt Kassel mitbetreut wird, werden nachhaltige Konzepte des urbanen Gemüseanbaus umgesetzt. Die Besonderheit liegt hier bei der neuen Methode, das Gemüse nicht horizontal, sondern vertikal anzubauen. Dies hat den Effekt, dass Gemüse im städtischen Raum platzsparend angebaut werden kann.
Nachhaltigkeit als soziales Thema
Doch lumbung ist nicht nur im ökologischen Sinne nachhaltig. Bei diesem Konzept steht auch der soziale Aspekt im Fokus. Der Ansatz hierbei ist, dass eine ganzheitliche Nachhaltigkeit nur mit der Kollektivierung aller Güter, Ressourcen und Technologien sowie dem gemeinschaftlichen Streben nach Zukunftsfähigkeit in allen Bereichen des sozialen und gesellschaftlichen Lebens erreicht werden kann.
Laut der ruangrupa ist hierfür die Sprache und das Sprechen miteinander von tragender Bedeutung. Ein Austausch zwischen allen Menschen, Kulturen und Denkweisen soll die Menschen zusammenführen und Vorbehalte und Berührungsängste abbauen.
Davon sind auch wir von Saatgutkonfetti überzeugt! Wenn Ressourcen fair geteilt, zukunftsfähig zusammengearbeitet und offen miteinander kommuniziert wird, dann kann das Thema Nachhaltigkeit effizient umgesetzt werden. Und im Idealfall ist hierbei auch noch Spaß mit von der Partie.
Und da darf unser wundervolles Konfetti nicht fehlen. Daher findet ihr eine einzigartige Documenta-Edition in unserem Shop, in vielen kleinen Kasseler Läden und bei der documenta selbst. Denn Freude ist immer noch der stärkste Antrieb bei wichtigen Themen und Anliegen. Also lasst uns Konfetti werfen, Kunst genießen und uns zusammentun, um die vielen Herausforderungen unserer Zeit anzugehen!