Blumen säen: Auch noch im Herbst?

Wildpflanzen in der Herbstsonne

von Julia Liemann
Der Herbst ist da! Die Bäume werden kahl und so langsam kommt mit der Dunkelheit auch der Frost. Kein gutes Wetter für saftig grüne Wiesen und bunte Blüten. Wenn du jetzt aber denkst: „so spät kann ich doch gar keine Blumensamen mehr säen“, haben wir gute Nachrichten für Dich: Viele Blumen sind Kaltkeimer, das heißt, sie brauchen eine Kälteperiode, um wachsen zu können.

Was sind Kaltkeimer?

Kaltkeimer sind Pflanzen, die eine Kälte- oder Frostperiode benötigen, um zu wachsen

Kalt- oder Frostkeimer sind Pflanzen, die wochenlang Kälte ausgesetzt sein müssen, um aufzugehen. Die Saatkörner befinden sich zunächst in einer Ruhephase (Dormanz). Ausgelöst wird die Samenruhe bei den Kaltkeimern fast immer durch das hoch konzentriertes Pflanzenhormon Abscisinsäure im Inneren. Dieses verhindert, dass die kälteempfindlichen Gewächse im Herbst keimen und in der darauffolgenden Frostperiode erfrieren würden.

Die Samen überdauern die Herbst- und Wintermonate im Freien. Während dieser Zeit wird die Abscisinsäure nach und nach abgebaut. Sobald die Temperaturen wieder steigen, ist der Gehalt des Pflanzenhormons so gering, dass die Pflanzen keimen.

Bei den Kaltkeimern unterscheidet man zwischen Frost- und Kühlkeimern. Frostkeimer benötigen für den Durchbruch der Samenruhe jedoch deutlich tiefere Temperaturen als die an das gemäßigte Klima angepassten Kühlkeimer. 

Aussaat im Herbst

Kaltkeimer sollten im Herbst direkt ins Beet oder ein Aussaatgefäß eingepflanzt werden, das einfach im Freien stehen gelassen werden kann. Wenn dir nicht wichtig ist, wo genau die Pflanzen blühen, kannst du aber auch einfach eine Handvoll Konfetti werfen!

Während der Wintermonate muss sich nicht um das Saatgut gekümmert werden. Sobald die Temperaturen im Frühling anfangen zu steigen, beginnen die Pflanzensamen zu keimen.

Kaltkeimer in Saatgutkonfetti?

Einige solcher Pflanzen sind auch in unserer Konfetti-Mischung enthalten, sodass es das ganze Jahr über geworfen werden kann! Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter: in unserer Saatgutmischung ist für jeden Monat eine Wildblume dabei.

Zum Beispiel die Kleine Bibernelle, der Rauhe Löwenzahn oder das Taubenkropf-Leimkraut.

Die Kleine Bibernelle

Die kleine Bibernelle sollte zwischen November und Februar ausgesät werden

sollte man zwischen November und Februar aussäen, da sie eine Frostperiode braucht, um dann von Mai bis September zu blühen!

Die Kleine Bibernelle ist eine ausdauernde krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt (Pflanzen, deren Überdauerungsknospen an der Erdoberfläche liegen, in der Regel sind diese von Schnee, Laub oder Erde als Witterungsschutz bedeckt). Sie kann eine Wuchshöhe von 40 bis 60 Zentimetern erreichen.

Die Kleine Bibernelle ist die Futterpflanze der Raupen des Bibernell-Widderchens und der Raupen der westasiatisch-mediterranen, in Deutschland äußerst seltenen Bibernell-Bergwieseneule

In Deutschland ist die Kleine Bibernelle vermutlich ein Archäophyt. Sie ist reichlich vorkommend, der Bestand ist durch Intensivierung der Bodennutzung aber zurückgegangen. Archäophyten sind hemerochore Pflanzenarten, die vor 1492, durch direkten oder indirekten menschlichen Einfluss in ein neues Gebiet eingeführt wurden und sich dort selbständig ohne fremde Hilfe fortgepflanzt haben.

Die Kleine Bibernelle wächst an lichtreichen bis sonnigen, mäßig trockenen, nährstoffarmen, kalkhaltigen Stellen. Sie wächst gern auf Rohböden, in Trockenrasen und in Zwergstrauchheiden.

Der Rauhe Löwenzahn

Der rauhe Löwenzahn kann auch im Herbst noch gesät werden

kann problemlos noch von Juli bis September ausgesät werden und blüht dann von Juni bis Oktober des nächsten Jahres.

Wie die Kleine Bibernelle ist auch der Rauhe Löwenzahn eine ausdauernde krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt, die Wuchshöhen zwischen 10 und 60 Zentimetern erreicht.

Er ist in Europa, Westasien und im Kaukasusraum heimisch und wurde nach Nordamerika eingeschleppt.

Das Taubenkropf-Leimkraut

Das Taubenkropf-Leimkraut kann das ganze Jahr über ausgesät werden

kann sogar das ganze Jahr über gesät werden! Es blüht von Mai bis September.

Auch das Taubenkropf-Leimkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze und ein Hemikryptophyt. Sie erreicht eine Wuchshöhe von meist 20 bis 60 Zentimetern.

Obwohl die Pflanze zur Gattung der Leimkräuter zählt, ist sie nicht klebrig. Sie ist in den gemäßigten Breiten Europas und Westasiens verbreitet. Außerhalb Eurasiens kommt sie auch in Nordafrika natürlich vor. In Nordamerika und Australien wurde sie durch menschliche Aktivitäten ein Neophyt. Neophyten sind Pflanzen, die sich mit menschlicher Einflussnahme in einem Gebiet etabliert haben, in dem sie zuvor nicht heimisch waren.

Das Taubenkropf-Leimkraut kommt auf eher trockenen, mageren Wiesen und anderen sonnigen Standorten vor. Es gedeiht am besten auf trockenen, wechselfeuchten, nicht sauren und stickstoffarmen, kalkhaltigen Böden. Auf bewirtschafteten Flächen tritt es selten auf.

Saatgutkonfetti zu jeder Jahreszeit

Es gibt viele kaltkeimende Pflanzen, die super im Herbst oder sogar im Winter ausgesät werden können.

Auch unser Saatgutkonfetti kann zu jeder Jahreszeit geworfen werden! Denn eine unserer Blumen blüht immer. Also: Lass dich von der Jahreszeit nicht aufhalten und wirf unser Konfetti, wenn dir danach ist. Also schaut doch mal in unserem Shop vorbei. Hier warten ganz viele tolle Konfetti Editionen auf Dich! Und wenn es nur das Saatgut sein soll, haben wir auch etwas parat!

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