Bienen, Mücken, Schmetterlinge: Im März geht’s richtig los
von Lisa Roczniewski
Der Winter ist überstanden
Kaum locken Ende Februar oder Anfang März die ersten Sonnenstrahlen, geht es wieder los im heimischen Garten. Der lange Winter ist überstanden. Und genauso wie wir Menschen, so werden auch die Insekten in unserer Natur wieder aktiv.
So kommen Insekten durch den Winter
Die weibliche Mücke hat den Winter in einer Kältestarre verbracht – während die männliche Mücke im Herbst gestorben ist. Die Weibchen sind mit einer Art körpereigenem Frostschutzmittel ausgestattet, welches sie an feuchten und kühlen Orten ohne Probleme über den Winter bringt.
Kalt wird es im Winter bei den Honigienen nicht. Sie ziehen sich gemeinsam in ihren Stock zurück und beginnen – eng an eng gekuschelt – zu zittern. Dabei ist die Königin in der Mitte, denn oberstes Ziel ist es, dass sie überlebt. Schließlich kann nur die Königin Eier legen und so für den Fortbestand des Bienenvolkes sorgen. Durch das gemeinschaftliche Zittern können im Inneren des Stocks Temperaturen um die 20° herrschen. So lässt sich der Winter aushalten.
Wildbienen, auch Solitärbienen genannt, haben keinen Staat mit welchen sie sich zusammenkuscheln können. Daher überwintern sie als Biene oder als Bienenpuppe im Kokon. Dabei finden sie in unseren Gärten in Pflanzenstängeln oder hohlen Ästen passende Unterkünfte. Manche Solitärbienen überwintern auch einfach auf dem Boden.
Von unseren heimischen Schmetterlingen überwintern viele als Ei, Puppe oder Raupe. Nur wenige fallen als ausgewachsener Falter in die Kältestarre. Dafür suchen sie sich einen Dachboden oder auch Baumhöhlen als Winterquartier. Falls du im Winter einen Schmetterling in der Wohnung findest, kannst du ihn in einen kühlen, unbeheizten und ruhigen Raum bringen.
Viele Arten zieht es im Winter aber auch in den wärmeren Süden. Dort bleiben sie, bis der Frühling über Deutschland hereinbricht.
Es summt und brummt im Garten
Aufbruchstimmung macht sich breit. Ob bei Bienen, Mücken oder Schmetterlingen: Endlich geht das bunte Treiben wieder los. Nach den Wintermonaten beginnt das Insektenjahr je nach Temperaturen bereits im Februar oder im März.
Ein magische Zahl sind dabei 12°C. Ab dieser Temperatur machen sich viele Insektenarten wieder an die Arbeit uns sorgen dafür, dass unser Ökosystem funktioniert. Im folgenden Artikel schauen wir uns einmal das Frühjahr von Bienen, Mücken und Schmetterlingen genauer an.
Im März starten die Bienen mit ihrer Arbeit
Ab 12°C sind beginnen die meisten Honig- und auch viele Wildbienen langsam damit, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Vorher ist es zu kalt und es besteht das Risiko, dass sie erfrieren. Doch wir alle kennen die wechselhaften Frühlingsmonate von März bis Mai: Konstante 12°C sind hier nicht zu erwarten.
Daher ist auch der frühe Flug der Bienen mit einem gewissen Risiko verbunden, weswegen sich auch nicht alle Arbeiterinnen gleichzeitig auf den Weg machen.
Das Bienenjahr der Honigbiene startet mit dem sogenannten Reinigungsflug. Nach bis zu 5 Monaten eingepfercht im Bienenstock ist es nun an der Zeit, sich zu erleichtern und die Kotblase zu entleeren.
Auch die Königin nimm ihre Arbeit auf und beginnt im März damit, Eier zu legen und das Bienenvolk zu vergrößern. Der Höhepunkt dieser Fortpflanzungsphase ist im Mai, wo die Königin rund 1.500 Eier pro Tag legen kann.
80% aller Blüten werden von Bienen bestäubt
Doch nicht nur die Königin ist fleißig. Auch die Arbeiterinnen nehmen ihren Job ernst. So sammeln die ersten Honigbienen und viele Wildbienenarten bereits ab März die ersten Pollen zur Nahrungsbeschaffung. Diese bekommen sie besonders von frühblühenden Pflanzen wie Haselsträuchern, Krokussen und Weiden. Dabei haben heimische Wildpflanzen haben oberste Priorität – sie liefern den Bienen die beste Nahrungsquelle. Dazu gehören:
- Weiden
- Spitzahorn
- Hausbäume/Obstbäume
- Kornelkirsche (Cornus mas)
- Weißdorn (Crataegus monogyna)
- Einfach blühende Zierkirschen, wie z.B. die Kurilen-Kirsche (Prunus kurilensis)
- Beerensträucher wie Johannis-, Stachel- oder Jostabeeren
- Zierformen wie die Blut-Johannisbeere (Ribes sanguineum)
- Lerchensporn
Übrigens: Bienen bestäuben rund 80% der Blüten in Deutschland. Eine Mammutaufgabe für die kleinen, gestreiften Insekten.
Mit Saatgutkonfetti den Bienen etwas Gutes tun
Damit die Bienen im März auf ausreichend Nahrung treffen, sind sie auch auf uns Menschen angewiesen. Denn gestutzter englischer Rasen hilft den kleinen Arbeitern nicht dabei, zu überleben. Natürlich angelegten Gärten mit vielen Pflanzen, Obstbäumen und -sträuchern sind für die Biodiversität deutlich von Vorteil.
Unser Saatgutkonfetti enthält Saat von bis zu 23 Wildpflanzenarten, welche in Deutschland heimisch sind. Bei der Auswahl wurde vor allem auf die Bienen- und Insektenfreundlichkeit geachtet. Dabei blühen erste Sorten bereits im April und bieten den Bienen so eine frühe Nahrungsquelle.
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Die heimische Stechmücke fliegt ab März
Ein Mückenstich im März? Das kann je nach Temperatur schon einmal vorkommen. Denn ab 10°C werden die heimischen Mücken aktiv. Die männlichen Mücken sind im Herbst gestorben – doch die bereits abgelegten Eier der Weibchen können den deutschen Winter gut überstehen.
Nach 3-5 Tagen bei angenehmen Frühlingstemperaturen beginnen die Mücken zu schlüpfen. Bereits wenige Tage danach sind sie geschlechtsreif und auf der Suche nach Weibchen.
Mücken ernähren sich übrigens ebenfalls von Nektar – nur die befruchteten weiblichen Mücken brauchen proteinreiche Nahrung, um Eier zu produzieren. Daher sind es auch nur die schwangeren Weibchen, welche uns Menschen stechen.
Mücken sind genauso wie Bienen und andere Insekten notwendig für ein intaktes Ökosystem. S dienen sie als Nahrung für Vögel, bestäuben Blütenpflanzen und reinigen das Wasser, in dem sie leben, da sich die Larven dort von organischen Abfällen ernähren.
Das Schmetterlings-Jahr startet je nach Art unterschiedlich
Anders als bei Bienen und Mücken werden nicht alle Schmetterlinge bereits milden Frühlingstemperaturen aktiv. So kann man im März bereits den Zitronenfalter, den Großen Fuchs, den C-Falter, den Kleinen Fuchs, sowie das Tagpfauenauge beobachten.
Die meisten Arten fliegen jedoch erst ab April, Mai oder noch später. Das liegt auch am Stadium, in welchem sie den Winter verbracht haben.
Auch die frühen Schmetterlinge sind immer auf der Suche nach Nahrung und freuen sich über frühblühende Pflanzen. Besonders beliebt ist auch hier wieder die Weide – aber auch Löwenzahn, Krokusse und Schlehenblüten stehe auf dem Speiseplan.
Mit einer guten Mischung heimischer Wildpflanzen im Garten kannst du also allen Insekten den Start ins neue Jahr vereinfachen. Und dich gleichzeitig an einer wunderbaren Blütenpracht erfreuen.